Struktur Substanz
Substanzialität
Wenn wir die Umwelt und unseren Körper als Festkörper wahrnehmen, liegt das nur an der begrenzten Auflösungsfähigkeit unseres Seh- und Tastsinns. Tatsächlich ist der größte Teil meines Körpers leerer Raum, ich bestehe überwiegend aus Leere, aus nichts. Ein luftiges, lockeres Gefüge, das hochenergetisch in Bewegung ist, ein Gewebe, das durch Anziehungs- und Abstoßungskräfte zusammengehalten wird, und uns auf diese Weise geordnet, sinnvoll und massiv erscheint.
Speicherung
In der Arbeit »Nukleus« steckt der Gedanke der Speicherung als eigenständige Energieform.
Der Kern zeigt sich als Träger aller Möglichkeiten und von Pluripotenz. In der Spule sind Informationen auf kleinstem Raum komprimiert gespeichert und dabei in einer abstrahierten Beschreibungssprache kodiert. Durch Keimung und Entfaltung exprimieren sich die Möglichkeiten im Stofflichen, verlieren aber durch Spezialisierung an Potentialität. Nach den Prinzipien von Selbstorganisation oder Feedbackmechanismen katalysieren und entfalten sich organische oder geistige Entwicklungsformen, die weder intentional noch zielgerichtet gesteuert werden.
Blick in die Ausstellung im Künstlerdorf Schöppingen
Geflecht
vier Leinwände, Öl, 2011
je 20 x 20 cm
Gefüge
sechs Aquarelle, Nieten, Nägel, 2011
ja 20 x 20 cm
Nukleus
Öl und Latex auf Leinwand, 2008
300 x 120 cm (zweiteilig)