Können Bilder eine neue Sichtweise auf Pflanzen vermitteln? Welche Sicht hatte ein Wissenschaftler vor 200 Jahren auf Botanik? Was interessiert Naturwissenschaftler heutzutage an Pflanzen? Und wie sieht ein zeitgenössischer künstlerischer Blick auf die Natur aus?
Die Ausstellung „Pflanzenblicke - ein visueller Dialog" möchte neue Wege der Pflanzenbetrachtung eröffnen, indem sie dem historischen, naturwissenschaftlichen Blick auf Pflanzen künstlerische Sichtweisen gegenüberstellt. Gestaltung in der Wissenschaft, Forschen in der Kunst – wie kann sich das gegenseitig befruchten?
Das Werk „Icones Plantarum“ des münsteraner Gelehrten, Arztes und Begründers des Botanischen Gartens der Universität Münster, Franz Wernekinck, stellt zweifellos einen Meilenstein in der wissenschaftlichen Erforschung der Flora Westfalens dar. An diesem Werk faszinieren vor allem die kolorierten Zeichnungen, von denen zahlreiche in der Ausstellung gezeigt werden.
Cordula Hesselbarth bewegt sich mit ihrer Arbeit in einem Spannungsfeld zwischen Kunst und Wissenschaft. Als Professorin für Wissenschaftsillustration an der Fachhochschule Münster entwickelt sie mit Studierenden Bilder und Medien zur Vermittlung von Wissenschaftsthemen. In ihrem Werk mit teils großformatigen Malereien, Collagen und Zeichnungen nähert sie sich diesen Fragen auf sinnlich-künstlerischem Wege. Die Vermittlung zwischen den Denkkulturen ist hierbei ein wesentlicher Faktor.
Die gezeigten Werke bilden ein anregendes Wechselspiel zwischen Gestern und Heute und formen einen visuellen Dialog zwischen Wissenschaft und Kunst. Sie bieten vielfältige Anknüpfungspunkte für eine Auseinandersetzung mit Fragen nach der inneren Struktur organischer Materie, dem Wesen des Lebendigen und den vielfältigen Formen und Lebensprinzipien in der Natur.